News rund um
das Thema "Mitarbeiter"

Wertschätzung im Bewerbungsinterview: Im Kampf um Talente entscheidende Punkte sammeln

Schon wieder eine Stelle zu besetzen? Dann mal im Vorfeld Gedanken machen: Im Kampf um Talente können Sie entscheidende Punkte sammeln, wenn Sie den Bewerber wertschätzend interviewen. Soll heißen: Gut vorbereitet ins Interview gehen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre erzeugen, auch wenn die Arbeitslast noch so drückt und der Terminkalender randvoll ist.

Schauen Sie sich noch einmal die Stellenbeschreibung an und stellen Sie sicher, dass Sie Fragen stellen, die wirklich in Zusammenhang mit dieser Position stehen. Haben Sie viele Bewerber, führen Sie vorab Telefoninterviews mit den vielversprechendsten Kandidaten. Erstellen Sie sich für diesen Zweck einen Leitfaden, damit Sie zielorientiert die Antworten bekommen, die Ihnen helfen, den Bewerber einzuschätzen.

Vereinbaren Sie mit dem Kandidaten vorab per Mail eine feste Zeit zu der Sie sich melden und rufen Sie dann auch zu genau dieser Zeit an. Sprechen Sie den Kandidaten mit seinem Namen an, um ihm das Gefühl zu geben, dass es hier wirklich um ihn geht (selbst wenn es für Sie heute schon das 10. Telefoninterview ist). Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen deutlich vor, damit auch die Kandidaten, die viele telefonische Interviews führen, sich an Sie erinnern können. Wenn Sie nicht bereits im Telefonat entscheiden können, wie es für den Bewerber weitergeht, kündigen Sie ihm an, wann Sie sich mit einer Entscheidung melden – und melden Sie sich dann auch! Stehen Sie zu diesem Versprechen.

Nach der telefonischen Vorauswahl geht es dann endlich an den persönlichen Kennenlernprozess. Es liegt wiederum in Ihrer Hand, ihn so angenehm wie möglich zu gestalten, damit die Erinnerung an genau dieses Gespräch beim Kandidaten lange präsent bleibt.

Wählen Sie schon vorher einen angenehmen Raum und laufen Sie nicht zu Gesprächsbeginn mit dem Bewerber planlos von Besprechungsraum zu Besprechungsraum, in der Hoffnung einen freien Platz zu finden. Schaffen Sie keine Verhörsituation, sondern eine Wohlfühlsituation:

Suchen Sie in der kalten Jahreszeit keine ungeheizten Räume aus, denn bis die Heizung die geeignete Temperatur geschaffen hat, ist das Gespräch oft schon vorbei. In der warmen Jahreszeit sollten Sie lange vor dem Gespräch für Kühlung sorgen, entweder durch Vorhänge, Rollos oder die Klimaanlage. Die Aussage „Ich weiß jetzt auch nicht wie die Klimaanlage funktioniert.“ ist hier nicht wirklich förderlich.

Sorgen Sie dafür, dass ausreichend Getränke und möglichst ein paar Knabbereien bereitstehen. Bewerber mit einer langen Anfahrt und einem Gesprächstermin morgens um 9:00 Uhr werden es Ihnen besonders danken.

Schaffen Sie eine angenehme Nähe zum Bewerber während des Gespräches, setzen Sie sich auch bei langen Tischen möglichst über Eck hin und nicht frontal gegenüber. Gibt es mehrere Interviewer aus Ihrem Unternehmen, lockern Sie auch hier die Sitzordnung auf. Der Kandidat darf nicht das Gefühl bekommen, er sitzt einem Tribunal gegenüber. Stellen Sie sicher, dass die anderen Interviewer auf dem gleichen Stand sind wie Sie was den Bewerber anbetrifft. Es macht für einen Kandidaten keinen guten Eindruck, wenn ein Kollege die Unterlagen eben erst in die Hand gedrückt bekommen hat und sich nun erst einmal in dem Lebenslauf zurechtfinden muss.

Zeigen Sie dem Kandidaten wie organisiert Sie sind, indem Sie Fragen stellen, die aufeinander aufgebaut sind. Geben Sie ihm das Gefühl, dass Sie sich schon intensiv mit seinen Unterlagen beschäftigt haben. Appellieren Sie mit Ihren Fragen an die Intelligenz des Kandidaten: Sie werden kaum glauben wie viele Gesprächseröffnungen er schon ertragen hat, die mit „Erzählen Sie mal was über sich..“ begonnen haben. Natürlich kann man auch aus der Beantwortung dieser Frage lesen, mit wem man es zu tun hat, aber etwas mehr Abwechslung darf es schon sein…

Lassen Sie sich nicht von Ihrem Smartphone aus der Bahn werfen. Widmen Sie sich dem Gespräch und ignorieren Sie sämtliche leisen Töne und Vibrationen.

Zeigen Sie dem Kandidaten am Ende des Gespräches verbindlich auf wie es für ihn nun weitergeht. Geradezu beleidigend ist ein lapidares „Wir melden uns.“ Geben Sie ihm einen Zeitraum an die Hand, in dem Sie sich auf alle Fälle bei ihm mit einer Entscheidung melden und halten Sie diese Frist ein. Warten Sie mit der Entscheidung nicht zu lang und melden Sie sich auf jeden Fall auch bei denen, die Sie nicht einstellen mit der entsprechenden Nachricht. Für den Kandidaten stellt sich ein Unternehmen nicht positiv dar, wenn nach dem persönlichen Gespräch 3 Monate ohne Nachricht ins Land gehen. Selbst wenn Sie den Bewerber dann kontaktieren, um ihm zu sagen, dass er doch für die vakante Stelle in Frage kommt und Sie ihn noch mal sehen möchten.

Gehen Sie auf alle Fälle mit einem Skript ins Interview und kritzeln Sie nicht nur in die Kopie der Bewerbungsunterlagen. Stellen Sie den Bewerbern die gleichen Fragen und bewerten Sie die Antworten anhand einer Skala, denn nur so haben Sie Vergleichsmöglichkeiten. Nach dem fünften Bewerber für ein und dieselbe Position haben Sie sonst den Faden verloren und können sich hinterher nur noch marginal an die einzelnen Bewerber und ihre Qualitäten erinnern. Bewerten Sie auch Soft Skills, Mimik und Gestik.

Mit diesen Tipps steht der nächsten Einstellung nichts mehr im Wege!

„Sehr positives Auftreten. Viele praktische Übungen und Hintergrundwissen.“

Trainings-Teilnehmer